Eine Studie hat ergeben, dass Osteopathie bei den fünf häufigsten Problemen von Säuglingen, mit denen Eltern zu Osteopathen gehen, zu einer Besserung zwischen 50 bis 80% führt. Dazu zählen Säuglingsasymmetrie, Schlaf- und Fütterungsstörungen, abgeflachter Hinterkopf und exzessives Schreien.
An der multizentrischen Beobachtungsstudie der Akademie für Osteopathie (AFO) und des Deutschen Instituts für Gesundheitsforschung nahmen 1.196 Säuglinge im ersten Lebensjahr teil, die in 151 Praxen deutscher Osteopathen behandelt wurden.
Bemerkenswert ist, dass bei den insgesamt über 3.200 Behandlungen in keinem einzigen Fall eine ernsthafte, für die Gesundheit des Säuglings potenziell relevante und/oder länger andauernde Nebenwirkung beobachtet wurde.
Die rund 1.200 Säuglinge mit Säuglingsasymmetrie, Schlaf- und Fütterungsstörungen, abgeflachtem Hinterkopf und exzessivem Schreien wurden in den teilnehmenden osteopathischen Praxen mit spezieller Zusatzqualifikation und langjähriger Erfahrung durchschnittlich zwei bis dreimal behandelt. Zentrale Messgröße war die Beurteilung der Eltern, z.B. durch Bewertung der Symptomenstärke mit Hilfe von Numerischen Rating Skalen (NRS 0-10).
Bei der idiopathischen Säuglingsasymmetrie lag die prozentuale Verbesserung zwischen Beginn und Ende der Behandlungen zwischen 78-82%. Abgefragt wurden hier die Stärke der Asymmetrie, der Blickkontakt zur bevorzugten Seite, die Drehung zur bevorzugten Seite und die asymmetrische Lage. Die Stärke der Symptome bei Babys mit Fütterstörungen nahm im Laufe der Behandlungen um 77% ab. Die Symptomatik bei „exzessivem“ Schreien verbesserte sich um 70%, was für die Eltern eine erhebliche Erleichterung darstellte. Schlafstörungen verbesserten sich um 56 %. Bei der Plagiozephalie wurde mit einem „Craniometer“ der Kopfumfang des kindlichen Schädels gemessen und daraus der klinisch übliche Cranial Vault Index (CVAI) errechnet. Nach den osteopathischen Behandlungen verbesserte der sich um 56 %.
Zahlenmäßig exakte Ergebnisse zur so genannten OSTINF-STUDIE sollen im Laufe dieses Jahres veröffentlicht werden. Weitere Interventionsstudien sind geplant.
Quelle: Newsletter BdH